Ratnakīrti's Apohasiddhi and its Context

16.12.2011

Patrick Mc Allister

  • Betreuung: Helmut Krasser

Ratnakīrti lebte in Bihar während der letzten Phase lebendiger buddhistischer Philosophie in Indien, ca. 500 Jahre nach Dignāga (c. 480-540 CE). Er schrieb konzise Abhandlungen zu verschiedenen Themen buddhistischer Philosophie. Eine dieser Abhandlungen, die Apohasiddhi ("Nachweis der Sonderung"), soll im Rahmen dieser Dissertation kritisch editiert, übersetzt und interpretiert werden. In diesem Text werden die wesentlichen Punkte des Apohavāda, der buddhistischen Begriffstheorie, dargestellt. Durch die Analyse dieses Textes soll zunächst ein klares Bild davon gewonnen werden, welche Form der Apohavāda in seiner letzten indischen Prägung erhalten hatte. Davon ausgehend wird versucht werden, die Wandlungen, die diese Theorie in Indien seit ihrer Entstehung bei Dignāga durchgemacht hat, nachzuvollziehen. Zu diesem Zweck sollen zwei in der heutigen Forschung übliche Methoden genutzt werden: einerseits die historisch-philologische, von Erich Frauwallner erstmals auf Problemstellungen der indischen Philosophie angewandte Methode. Andererseits soll im Sinne einer inhaltlich orientierten Exposition der Probleme, die der Apohavāda zu lösen suchte, ein Ansatz verfolgt werden, der am ehesten als systematisch zu bezeichnen ist, insofern er – auf historisch-philologisch gesichertem Fundament aufbauend – versucht, die Entwicklung des Apohavāda als einer philosophischen Theorie zu verfolgen. Die erste Methode zielt auf eine richtige Feststellung historischer Tatsachen und sichert in einer kritischen Edition des Textes die Grundlage für die mit Hilfe der zweiten Methode herauszuarbeitenden inhaltlichen Schwierigkeiten, Modifikationen und Voraussetzungen des Apohavāda.