Der Sari in Wien: Eine Untersuchung der soziokulturellen Bedeutung und Rolle des Saris für die indische Diaspora

31.01.2017

Bernadette Reischl

  • Betreuung: Martin Gaenszle

Diese Masterarbeit setzt sich mit den Bedeutungszusammenhängen des Saris und seiner pragmatischen Rolle auseinander, wobei sich der Ort der Untersuchung nicht wie gewohnt in seiner natürlichen Umgebung (dem Ursprungsland Indien), sondern in der Metropole Wien befindet. In Indien stellt der Sari einen integralen Bestandteil im Leben vieler Frauen dar, fungiert als Symbol religiöser, kultureller und gesellschaftlicher Zugehörigkeit und wird darüber hinaus auf internationaler Ebene als wichtiges Erkennungs- und Zuweisungsmerkmal indischer Herkunft und Nationalität gedeutet. Im Gegensatz zur Omnipräsenz im Herkunftsland ist der Sari im alltäglichen Wiener Straßenbild nur marginal wahrzunehmen. Bei indischen Festen und kulturellen Veranstaltungen ist er jedoch vielfach präsent. Ziel dieser Arbeit ist es, anhand themenspezifischer Interviews mit in Wien lebenden Frauen indischen Migrationshintergrundes die sozio-kulturelle Bedeutung des Saris, dessen symbolischen Gebrauch und Stellenwert im Alltag und bei Festivitäten zu untersuchen sowie Differenzierungen zum Herkunftsland herauszuarbeiten und zu analysieren. Neben einem Einblick in die Lebenswelten, den „Kleidungs-Habitus“ und die diskursive Praxisindischer Frauen bezüglich des Saris gibt diese Arbeit Aufschluss über die Einwanderungsgeschichte und den Migrationsprozess indischer ZuwanderInnengruppen in Wien und beleuchtet das religiöse und kulturelle Leben indischer Communities in der Diaspora.