Andrey Klebanov
Andrey Klebanov
Kontakt:
E-Mail: andrey.klebanov@univie.ac.at
Dr. Andrey Klebanov studierte Klassische Indologie und Tibetologie in Göttingen und Hamburg, wo er 2010 den Titel eines Magister Artium erlangte. In seiner Abschlussarbeit befasste er sich mit der frühen Überlieferung eines alten āyurvedischen Textes, der Suśrutasaṃhitā, in Nepal. Seine Beschäftigung mit diesem Thema führte unter anderem zu einer Anstellung beim NGMCP (Nepalese-German Manuscript Cataloguing Project) an der Universität Hamburg, wo er an der Erstellung eines Katalogs der in Nepal aufbewahrten Sanskrit-Handschriften arbeitete. Im Jahr 2012 begann Dr. Klebanov sein Doktaratstudium an der Universität Hamburg und verbrachte während der Vorbereitung seiner Dissertation einen erheblichen Teil seiner Studien- und Forschungszeit an der EFEO (École française d'Extrême-Orient) in Pondicherry, Indien. In seiner Dissertation, die Anfang 2017 abgeschlossen und online veröffentlicht wurde, widmete sich Dr. Klebanov der Kommentarliteratur zu Sanskrit-Belletristik und untersuchte einige Kommentare zu einem klassischen Werk der Sanskrit-Dichtung, dem Kirātārjunīya von Bhāravi. Während dieser Zeit beschäftigte sich Dr. Klebanov ferner mit dem Studium der indischen scholastischen Traditionen, vor allem dem vyākaraṇa (Grammatik) und dem alaṃkāraśāstra (Poetik), die zum Schwerpunkt seiner späteren Lehre und Forschung wurden. Von 2016 bis 2021 war er als “Senior Lecturer” an der Graduate School of Letters der Universität Kyoto in Japan tätig. Dort unterrichtete er klassische Indologie, Buddhismuskunde, transkulturelle Studien und andere verwandte Bereiche.
Forschungsschwerpunkt
Aufgrund von Dr. Klebanovs Auseinandersetzung mit verschiedenen scholastischen Traditionen und literarischen Genres in Sanskrit konzentriert sich seine gegenwärtige Forschung auf das Studium diverser Interpretationen einiger sprachlichen Phänomene, die im vormodernen Indien vorgeschlagen wurde. Dazu gehören vor allem (1) das Phänomen der Polysemie und (2) der semantische Wert von Sanskrit-Präverbien.
Dr. Klebanov, der in erster Linie als klassischer Philologe ausgebildet wurde, beschäftigt sich auch weiterhin mit der Vorbereitung kritischer Editionen und Übersetzungen einiger Sanskrit-Texte, zu denen die folgenden zählen:
- Alaṃkārasudhā und Ṣaṭpadānanda (oder, Viṣamapadavyākhyā), zwei Kommentare von Nāgeśabhaṭṭa (18. Jh.) zum Kuvalayānanda von Appayya Dīkṣita (16. Jh.);
- Bālarāmāyaṇa von Rājaśekhara, ein Sanskrit-Drama, das den berühmten epischen Konflikt zwischen Rāma und Rāvaṇa kunstvoll nacherzählt und dabei, den üblichen Erwartungen entgegen, die Aufmerksamkeit auf Rāvaṇa richtet (in Zusammenarbeit mit Dr. Csaba Dezső, Budapest, und SAS Sharma, Pondicherry);
- Gaṇapāṭhavivṛti von Prakāśavarṣa, eine alte (ca. 8. Jh.) versifizierte Version des Pāṇinischen Gaṇapāṭha, die in Kaschmir verfasst wurde;
- Upasarganipātadyotakatvavācakatvavicāra von Harikṛṣṇa Paṇḍita, eine späte Monographie, die die Ansichten der Navyanyāya-Schule über den semantischen Wert von Sanskrit-Präverbien und Partikeln zusammenfasst.
Alle Aktivitäten
Institut für Südasien-, Tibet- und Buddhismuskunde
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T: +43-1-4277-43519