Schichtung und Datierung wichtiger Sanskrit-Texte sind in der Indologie nach wie vor umstritten. Während sich die bisherige texthistorische Forschung hauptsächlich auf Manuskript-Evidenz und Methoden der höheren Textkritik stützt, sind die Verteilung hochfrequenter prosodischer, phonetischer und morphologischer Phänomene und ihre sprachhistorische Aussagekraft nicht systematisch untersucht worden. Der Vortrag präsentiert ein quantitatives Verfahren, mit dem sich auf Basis häufiger linguistischer Merkmale Thesen zur Textstratifizierung generieren bzw. vorhandene Thesen validieren lassen. Daneben gibt er Einblick in aktuelle Forschungen zur automatischen Textdatierung mithilfe eines deep neural networks. Beide Methoden werden am Beispiel des Mahābhāratas, hier besonders des Bhīṣmaparvans und der textgeschichtlichen Position der Bhagavadgītā demonstriert.
Quantitative Methoden zur Stratifizierung und Datierung von Sanskrit-Texten
31.03.2017 15:15 - 16:45
Organiser:
Institut für Südasien-, Tibet- und Buddhismuskunde
Location:
Seminarraum 1, Spitalgasse 2, Hof 2.7, 1090 Wien
Verwandte Dateien
- 2017-03-31_-_Hellwig.pdf 126 KB