Maria, die christliche Gottesmutter, wird in Indien insbesondere im Süden verehrt. Nicht nur Christen, auch Hindus und Muslime pilgern in großer Zahl zu den katholischen Wallfahrtsstätten und suchen den Beistand der "Jungfrau und Mutter". Am Beispiel des bedeutendsten südindischen Wallfahrtsortes stellt der Vortrag die Wahrnehmung Marias im indischen Kontext vor und geht auf die lokale Verehrungspraxis ein.
Dabei wird deutlich, wie im Aufeinandertreffen verschiedener religiöser Traditionen eine spezifisch indische Marientradition entsteht.
Anschließend geht der Vortrag der allgemeinen Frage nach, wie eine Übertragung religiöser Symbole zwischen zwei weit auseinanderliegenden Kulturräumen möglich ist, und was eine kulturwissenschaftliche Betrachtungsweise zum Verständis solcher Phänomene beitragen kann.