Der Vortrag beschäftigt sich mit der Frage nach den Ursprüngen von Körperhaltungen oder Posituren (āsana) im Yoga. Genauer gesagt geht es um die früheste in Texten dokumentierte Phase der āsana-Praxis, wie sie sich in dem autoritativen Yogalehrtext des Patañjali, dem Pātañjalayogaśāstra (PYŚ), zeigt, und um die Frage, aus welchen Vorläufern und an welchen Vorbildern sich diese Praxis entwickelt hat. Auch wenn sich diese Frage noch nicht abschließend klären lässt, möchte ich zeigen, dass es in besonderer Weise buddhistische Vorbilder waren, die Patañjali zur Orientierung dienten. Dazu werde ich zunächst die āsana-Passage des PYŚ in einer kritisch edierten Textfassung vorstellen. Darauf werde ich Textmaterialien aus buddhistischen Quellen analysieren, die aus einem Zeitraum von ungefähr achthundert Jahren stammen, d.h. von ca. 400 v. Chr. bis ca. 400 n. Chr. Dabei wird sich zeigen, dass gerade die Darstellung der buddhistischen Meditationshaltung in der Śrāvakabhūmi starke konzeptionelle und terminologische Ähnlichkeiten mit der Darstellung von āsana im PYŚ aufweist.
Körperhaltung und Meditationspraxis im frühen Buddhismus und im Yoga des Patañjali
13.10.2017 15:15 - 16:45
Organiser:
Institut für Südasien-, Tibet- und Buddhismuskunde
Location:
Seminarraum 1, Bereich Tibet- und Buddhismuskunde Institut für Südasien-, Tibet- und Buddhismuskunde, AAKH, Spitalgasse 2, Hof 2.7 1090 Wien
Verwandte Dateien
- 2017-10-13_-_Maas.pdf 145 KB