In diesem Vortrag geht es um die Emergenz des modernen Konzeptes „Theravāda-Buddhismus“. Während einige Orientalismus-Kritiker Said’scher Prägung (z.B. T. Masuza-wa) von einer Erfindung des Buddhismus in der Kolonial-zeit sprechen und diese einseitig auf die Agenda westlicher Akteure (Wissenschaftler, christlicher Missionare und kolonialer Verwaltungsbeamter) zurückführen, geht die Halbfass’sche Nuancierung der Orientalismus-These, insbesondere mit seinem Konzept des Dialoges, von Anfang an von einer bilateralen Wechselbeziehung zwischen For¬scher(innen) und erforschtem Gegenstand aus. Ähnlich verfolgt dieser Vortrag die These, dass „Theravāda-Buddhis¬mus“ als moderne Religion und historischer Gegenstand infolge globaler Interaktionen zwischen einer Vielzahl von Akteuren relational emergiert.