Erkenntnismittel und Erkenntnisergebnis bei Jinendrabuddhi

01.10.1998

Eun-Yee Choi

  • Betreuung: Ernst Steinkellner

Während daskṣaṇikatva-Theorem eine buddhistische Provokation in der Ontologie wäre, wäre das Postulat von der "Nichtverschiedenheit" von Mittel und Ergebnis einer gültigen Erkenntnis und die Gleichsetzung dieses Erkenntnisergebnisses mit dem Selbstbewußtsein des Erkennens eine andere Provokation in der indischen Erkenntnistheorie.

Die Erklärung und die Diskussion der Beweise zu diesen Themen vom Ende des ersten Kapitels in Jinendrabuddhis (ca.710-770 C.E.) Pramāṇasamuccayaṭīkā, einem Kommentar zu Dignāgas (ca. 480-540 C.E.) Pramāṇasamuccaya und seiner Vr̥tti, bilden den Hauptteil der Arbeit. Im Anschluß an das Pramāṇavārttika von Dharmakīrti und Devendrabuddhis Kommentar dazu kommentiert der Autor die genannten Werke Dignāgas Wort für Wort. Reflektiert werden dabei insbesondere die wesentlichen Begriffe, wie die Merkmale einer Erkenntnis, das Erkennen (jñāna), das Bewußtsein bzw. Selbstbewusstsein und die Zweiformigkeit des Erkennens.

Das Ziel der Arbeit ist eine annotierte Übersetzung mit einer Einleitung, die einen Überblick über die behandelten Themen bietet.