Der Kult der 'Go ba'i lha lnga – eine Untersuchung der fünf persönlichen Schutzgottheiten mit Bild- und Textmaterial

11.10.2010

Nika Jovic

  • Betreuung: Klaus-Dieter Mathes 

Die tibetischen Schutzgottheiten lassen sich in zwei Hauptklassen gliedern. Zur einen werden die überirdischen Dharmabeschützer gezählt, zu der anderen jene Dharmabeschützer, welche sich noch immer in den sechs Existenzbereichen befinden, und deren Aufgabe es ist Hindernisse zu beseitigen sowie Wohl und Erfolg zu gewähren. Die ‘Go ba’i lha lnga gehören zu letzterer Klasse. Sie sind die persönlichen Schutzgötter eines jeden Menschen, da sie gleichzeitig mit dessen Geburt erscheinen. Sie haben ihren Sitz an fünf bestimmten Stellen des menschlichen Körpers, von wo aus sie ihren schützenden Einfluss ausüben. Um zu sehen, ob ihr Kult auch heutzutage noch in den Gebieten des Himalaja bekannt ist, habe ich eine Feldforschung in Nepal durchgeführt, bei der ich diverse Lamas, Rinpoches und Laien interviewt habe. Im ersten Teil der Arbeit wird mit Hilfe von Ritualtexten aufgezeigt, wie man die ‘Go ba’i lha lnga anruft, wie deren ikonographische Darstellung aussieht und welche genaue Funktion sie haben. Außerdem werden Thangkas als Mittel zur Verfeinerung ihrer Beschreibung herangezogen. Übersetzung und Edition der verschiedenen Ausgaben der Ritualtexte bilden den zweiten Teil und somit auch den Hauptteil dieser Arbeit.