Viele auf dem Gebiet des Veda Arbeitende haben sich an der Hymne 1.164 versucht. Die meisten von ihnen gingen davon aus, daß dieses (sog.) „Rätsellied“ eine Sammlung verschiedener Rätsel ist. Und so war man immer und immer wieder bemüht, seine Strophen inhaltlich so zu gruppieren, daß sie einzelne Rätsel ergaben, für die man dann – überzeugende und weniger überzeugende – Lösungen in Vorschlag brachte. Das Lied als solches spielte dabei, wenn überhaupt, nur eine ganz nebensächliche Rolle. Doch auch wenn man es nicht als ein einheitliches betrachtet, stellt sich noch immer die Aufgabe zu erklären, warum denn in verschiedenen seiner Strophen nun ausgerechnet vom Pravargya-Ritual die Rede ist, und dies, wie OLDENBERG ganz zu recht bemerkt, ganz „ohne alle Rätselhaftigkeit“ (Kl. Sch. S. 1941). Eine Antwort auf diese Frage sind allerdings auch diejenigen schuldig geblieben, die in dem Lied eine Einheit sehen.
In meinem Vortrag möchte ich durch eine Betrachtung des Pravargya-Rituals und der ihm vorgeschalteten Avāntaradīkṣā aufzeigen, inwiefern die – zunächst – widerstreitenden Teile dieser (angeblichen) Sammlung zusammengehören könnten.
„Und von ferne sieht man den Rauch des Pferdedungs“. Zum ‚Rätsellied‛ RV 1.164
10.04.2014 11:45 - 13:15
Organiser:
ISTB
Location:
Seminarraum 1