Spätestens seit der Verleihung des Friedensnobelpreises 1989 ist der XIV. Dalai Lama eine Figur des weltöffentlichen Interesses geworden. Das geistliche Oberhaupt der Tibeter füllt Stadien weltweit mit seiner Botschaft der Gewaltfreiheit und der gemeinsamen Verantwortung aller Menschen und Religionen für diese Welt. Die Frage, die sich immer wieder für die Zukunft Tibets stellt, lautet: Wird es einen XV. Dalai Lama geben oder nicht? Eine bejahende Antwort wirft allerdings eine Reihe von Fragen nicht nur religiöser, sondern auch politischer Natur auf.
Der Vortrag eröffnet mittels der Ergebnisse einer empirischen Studie zu Exiltibetern aus Asien und Europa Einblicke in eine mögliche „Zukunft“. Welche Perspektiven sind für die Exil-tibeter des 21. Jahrhunderts in Zukunft denkbar und wie steht es um die Autorität des XIV. Dalai Lama nach über 50 Jahren tibetischer Diaspora? Viele Fragen, die nach Antworten suchen und neue Tendenzen bzw. Wege für seine Nachfolge erschließen lassen.
Dr. Luana Laxy ist freie Referentin für Bildung und Religion. Sie hat bis 2003 Erziehungswissenschaften und vergleichende Religionswissenschaften in Frankfurt am Main studiert. 2011 Abschluss der Arbeit „Tibet ohne einen XV. Dalai Lama?“ und Erlangung des Dr. phil. in Jena.