Nuklearenergie nach Fukushima. Ein Vergleich der Debatte in Indien und Deutschland

21.03.2012

Nadja-Christina Schneider | Institut für Asien- und Afrikawissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin

Als Bundeskanzlerin Merkel Anfang Juni 2011 mit einer großen Delegation zu den ersten deutsch-indischen Regierungskonsultationen nach Indien reiste, richtete sich das mediale Interesse in Deutschland insbesondere auf die Frage, ob und wie sie gegenüber indischen Regierungsvertretern Kritik an dem beabsichtigten Ausbau der Atomenergie in Indien äußern würde. Nur wenige Tage zuvor hatte die deutsche Regierung infolge der Reaktorkatastrophe in Fukushima den Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen, entsprechend stellte sich nun die Frage einer Neubestimmung der Energieaußenpolitik. Der Vortrag beleuchtet das Thema in erster Linie aus einer Medienperspektive. Einführend soll die Reaktorkatastrophe in Fukushima als transnationales Medienereignis beleuchtet werden, darauf aufbauend wird die Mediendebatte über das Thema Atomenergie in Deutschland und Indien vergleichend betrachtet. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf die Frage gelegt, inwieweit das Thema Energie und insbesondere die medial wahrgenommene Einstellung zur Atomenergie auch einen Faktor darstellt, der zur Verankerung kulturalistischer Stereotype beiträgt.

Organiser:
ISTB
Location:
SR 1 TB