THEMA
In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts entspann sich eine heftige Diskussion zur Frage, ob es ein Werk namens Sūtrālaṃkāra, verfasst von dem buddhistischen Dichter Aśvaghoṣa (1.–2. Jh. u. Z.), wirklich gegeben habe. Sylvain Lévi behauptete dessen Existenz mit größter Vehemenz, während sein Gegenspieler Heinrich Lüders gewichtige Gründe für die Zweifelhaftigkeit von Lévis Thesen anzuführen vermochte.
Nach Jahren intensiver Auseinandersetzung schien der Streit zwischen den beiden hochberühmten Gelehrten und ihren jeweiligen Anhängern zugunsten der Position von Lüders entschieden. In den letzten Jahren sind allerdings Materialien zugänglich geworden, die eine Fülle neuer Gesichtspunkte beitragen und eine Neubetrachtung dieser alten Streitfrage erfordern.
VORTRAGENDER
Jens-Uwe Hartmann studierte Indologie, Tibetologie und Sinologie in München (1973–1977). Nach dem Magister in München (1977), der Promotion in München (1984) und der Habilitation in Göttingen (1992) war er Professor für Tibetologie an der Humboldt-Universität zu Berlin (1995–1999) und Professor für Indologie und Iranistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München (1999–2018). Seit 2001 ist er Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, und seit 2007 korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Hartmanns Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind buddhistische Sanskrit-Handschriften aus Zentralasien und Afghanistan, kanonische Literatur des Buddhismus, klassische Kunstdichtung, gegenwärtige Entwicklungen des Buddhismus in Asien und Buddhismus-Rezeption im Westen.
ANMELDUNG
Wenn Sie den Vortrag vor Ort besuchen möchten, melden Sie sich bitte bis 16. Juni 2023 per E-Mail an office.ikga(at)oeaw.ac.at an.
Für die Online-Teilnahme registrieren Sie sich bitte hier: oeaw-ac-at.zoom.us/meeting/register/u5wuc-qgrDMuG9awn2ePnU6oun1dFpgzq0nb. Sie erhalten anschließend die Zugangsdaten per E-Mail.