Iqbal und Goethe

18.05.2018 15:15 - 16:45

Christina Oesterheld | Südasien-Institut, Universität Heidelberg

Muhammad Iqbal (1877-1938) gilt (zu Recht oder Unrecht) als Vater der Pakistan-Idee, aber auch als einer der bedeutendsten, vielen sogar als der bedeutendste Urdu-Dichter des 20. Jahrhunderts. Im überaus umfangreichen Korpus der Iqbal-Studien wird leider seiner Dichtung qua Dichtung meist weniger Bedeutung geschenkt als seiner politisch-ideologischen Wirkung. Im Mittelpunkt des Vortrags werden aber nach einer kurzen Einführung zu Iqbals Leben und Werk vor allem literarische Aspekte stehen.


Iqbal hatte schon vor seinem Aufenthalt in Deutschland Kenntnis von Goethe erhalten und begonnen, seine Werke zuerst in englischer Übersetzung, später auch im deutschen Original zu lesen. In seinen Tagebuchnotizen Stray Reflections verlieh er mehrfach seiner Bewunderung für Goethe Ausdruck. Goethes "Wanderers Nachtlied" und "Ein Gleiches" sowie "Mahomeds Gesang" inspirierten ihn zu zwei berühmten Gedichten. Im Vortrag werden Goethes und Iqbals Fassungen sowie deren deutsche Übersetzungen gegenübergestellt, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Poetik aufzuzeigen und im Kontext der jeweiligen Entstehungsbedingungen zu diskutieren.

Organiser:
Institut für Südasien-, Tibet- und Buddhismuskunde
Location:
Seminarraum 1, Institut für Südasien-, Tibet- und Buddhismuskunde, AAKH, Spitalgasse 2, Hof 2.7, 1090 Wien