Die Wiederbelebung des rituellen Cham/Tsam-Tanzes im mongolischen Buddhismus

15.01.2016 15:30 - 17:00

Mungunchimeg Batmunkh | freiberufliche Wissenschaftlerin, Wien

Cham/Tsam ist ein ritueller und religiöser Maskentanz im mongolischen Buddhismus. Dieser Maskentanz, der ungefähr seit einem Jahrtausend in Tibet in allen buddhistischen Schulen verbreitet ist, erreichte im 18. Jahrhundert die Mongolei. Der Forschung weitgehend unbekannt ist, dass die erste Tsam-Aufführung im Jahr 1776 im Kloster Erdenezuu in der Nähe der alten mongolischen Haupstadt Kharakorum stattfand. Forscher, die seit dem 19. Jahrhundert die Mongolei bereisten, haben uns Berichte über Tsam-Aufführungen hinterlassen, die eine große lokale Variabilität des mongolischen Tsam bezeugen.

Der Vortrag widmet sich dem Khüree-Tsam, einer besonderen Ausprägung dieses Maskentanzes, der seit dem Jahr 1811 bis 1937 jährlich aufgeführt wurde. Nach einer langen Unterbrechung wurde die Darbietung des Khüree-Tsam im Kloster Dashchoilin in Ulaanbaatar wiederbelebt und findet dort seit dem Jahr 2003 jährlich im Sommer statt. Ein Teil des Vortrags widmet sich der Aufführungspraxis dieses Tanzes vor dem Jahr 1937. Der zweite Teil gibt einen Einblick in die Wiederbelebung dieser Tänze in der heutigen Zeit auf der Grundlage einer Feldstudie, die im Jahr 2009 im Daschchoilin-Kloster durchgeführt wurde.

Organiser:
Institut für Südasien-, Tibet- und Buddhismuskunde
Location:
Seminarraum 1, AAKH, Spitalgasse 2, Hof 2.7 1090 Wien