Chinesischer Chan-Buddhismus in Tibet um die Wende des 1. Jahrtausends

11.05.2012 15:15 - 16:45

Carmen Meinert | Visiting Research Fellow, Käte Hamburger Kolleg “Dynamics in the History of Religions between Asia and Europe”, Ruhr-Universität Bochum

In der frühen Phase der Verbreitung des Buddhismus in Tibet existierte eine Vielfalt von Lehrtraditionen aus Indien, Zentral¬asien und China kommend nebeneinander. Im interreligiösen Kontakt entstanden neue Mischformen. Der chinesische Medi¬tations¬buddhismus, der Chan-Buddhismus, erreichte Tibet u.a. über die zentralasiatische Oase Dunhuang. In der Rezeption des Chan-Buddhismus durch Tibeter, welcher in zahlreichen tibetischen Dunhuang-Handschriften abzulesen ist, ent¬stan¬den hybride Neuinterpretationen. Wenngleich es zu Ab- und Umwegen der Interpretation im Vergleich zu chinesischen Text¬vorlagen kam, so spielte doch der chinesische Chan-Buddhismus auch nach der halb-legendären Debatte von Samye im 8. Jahrhundert über Jahrhunderte hinweg eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Buddhismus.

Organiser:
ISTB
Location:
SR 1 TB