SĪTĀ RĀMA - Das perfekte Paar

01.04.2019 18:00 - 20:00

Bharatanāṭyam Tanz mit Rādhā Añjali und Nāṭya Mandir Dance Company

Zum Stück

Basierend auf südindischen Kompositionen interpretiert dieses Tanzprojekt die Beziehung zwischen Rāma und Sītā - das perfekte Paar in der indischen Kultur. Projektionen zeigen alte Bilder mit Szenen aus den Tänzen, und zum ersten Mal den Originaltext mit Übersetzung. Die Zuschauer können das Getanzte auch mitlesen.

 

Rāma und Sita gelten als das perfekte Paar in der indischen Kultur. Rāma, König von Ayodhya, durch die Intrige seiner Stiefmutter für 14 Jahre ins Exil verbannt, wird von seinem Bruder Lakṣmaṇa und seiner Frau Sītā begleitet. Nach vielen Abenteuern wird Sītā vom Dämonenkönig Rāvana entführt, der seine Schwester Śūrpaṇakā rächt, die von Rāma gedemütigt und verunstaltet wurde. Rāvana entführt Sītā in sein Königreich nach Sri Lanka und wartet darauf, daß sie seine Liebe erwidert. Mit Hilfe von Hanumān und seiner Affenarmee baut Rāma eine Brücke (Setu/Adams Bridge) nach Sri Lanka. In einem grausamen Krieg gegen Rāvana befreit Rāma seine Frau Sītā und bringt sie nach Ayodhya zurück. Rāma und das Volk jedoch zweifeln an ihrer Treue, und Sītā muss sich einer Feuerprobe unterziehen. Sie besteht diese, aber von seinem Misstrauen enttäuscht verlässt sie Rāma und geht in die Erde zurück aus der sie gekommen war. Rāma gibt daraufhin die Herrschaft an seine Söhne ab und wird im Himmel mit Sītā vereint. In einer Nachdichtung des Dichters Tulsidas (17. Jhdt.) endet das Rāmāyana mit einem glücklichen Ende.

Vālmiki gilt als Autor des Rāmāyana-Epos und lebte vermutlich in der Zeit zwischen 700 v. Chr. - 300 n. Chr. Es heißt, er war in seiner Jugend der Anführer einer Räuberbande. Aber nachdem er dem Weisen Nārada begegnet war, änderte er seinen Lebenswandel. Als er beobachtete, wie ein Jäger das Männchen, eines sich paarenden Vogelpärchens tötete, war er vom Leid zutiefst ergriffen und verfluchte den Jäger in Versform. So schuf er das Versmaß des Śloka. Von der Schönheit dieses Versmasses beeindruckt bat ihn Gott Brahma die Taten von Rāma in diesem Versmaß zu verherrlichen. Vālmiki wurde von der verstoßenen Sita aufgesucht. Sie gebar in seiner Einsiedelei die Zwillinge Kuśa (Gras) und Lava (Geschnittenes). Vālmiki zog die beiden Söhne Rāmas auf und lehrte sie das Rāmāyana.

Arunachala Kāvi (1711-1779) war ein tamilischer Dichter und Komponist der karnatischen, südindischen Musik aus Thāñjavur. Die drei tamilischen Komponisten Arunachala Kāvi, Muthu Thandavar und Marimutthu Pillai werden als die tamilische Dreiheit betrachtet, die zur Entwicklung der karnatischen Musik beigetragen hat.

Arunachala Kavi verfasste u.a. das Rama Naṭakam, ein auf dem Rāmāyana basierendes Musikdrama. Svāti Tirunāl Rāma Varma (1813-1846) war der Mahārāja des Königreichs von Travancore in Britisch-Indien. Er gilt als brillanter Komponist klassischer Kompositionen im karnatischen- und Hindusthani-Stil. Er war ein fähiger Herrscher und ein großer Förderer der Kunst. In seinem Palast lebten viele Musiker und Künstler, darunter auch die vier berühmten Brüder, das Thāñjavur Quartett, welche das klassische Bharatanāṭyam Repertoire schufen.

Rāma ist der Held des Epos Rāmāyana und eine Inkarnation des Gottes Vishnu. Sītā ist Rāmas Frau und Tochter von König Janaka und der Inbegriff weiblicher Reinheit und Tugend. Rāvaṇa, ein großer Verehrer des Gottes Śiva, hatte sich von Gott Brahma die Gnade erbeten, daß er weder von Göttern noch von Dämonen getötet werden kann. Deshalb inkarnierte Gott Visnu als Mensch/Rāma, um im Rāmāyana, seine von Rāvaṇa geraubte Sītā wieder zurückzugewinnen und Rāvaṇa zu töten Rāvaṇa ist nicht nur ein Dämonenkönig, er ist auch als Gelehrter und als Schöpfer des Saiteninstruments Vīna bekannt.

Daśaratha, König von Ayodhya, Rāmas Vater.

Kauśalyā, Rāmas Mutter, die erste Frau von Daśaratha.

Kaikeyī, Daśarathas dritte Frau und Bharatas Mutter. Sie fordert die Verbannung Rāmas in die Wälder und die Krönung ihres Sohnes Bharata. Sumitrā, Daśarathas zweite Frau und Mutter der Zwillinge Lakṣmaṇa und Śatrughna. Lakṣmaṇa, ist Rama eng verbunden und begleitet ihn und Sita ins Exil.

Hanumān der weise und treu ergebene Affe, hilft Rāma bei seiner Suche nach Sītā und im Kampf gegen Rāvaṇa. Sugrīva ist der Herrscher des Affenreiches. Sein Thron wurde von seinem Bruder Vali genommen, aber Rāma hilft ihm, den Usurpator zu besiegen, als Gegenleistung für seine Unterstützung bei der Suche nach Sītā.


Mitwirkende

Radha Anjali - Gesamtkonzept, Regie, Sprecherin, Tanz

Asmita Banerjee - Textbearbeitung, Tanz

Rani Candratata - Visuals, Musikschnitt, Tanz

Parvati B. Mayer - Tanz

Rajesvari R. Riepl - Tanz

Srinidhi E. Schober - Tanz

Aditi Weber - Tanz

Herbert Gnauer - Sprecher

Musikaufnahmen - Bharata Choodmani, Chennai, Indien


Programm:

Prolog

Todaya Maṅgalam aus dem Bhajana Saṁpradāya

Rāga und Tāla: Malika

Choreografie: Adyar K. Lakshman

Viruttam

Autor: Arunachala Kāvi

Rāga: Ananda Bhairavi

Padam

Autor: Arunachala Kāvi

Raga: Useni

Tāla: Misracapu

Choreografie: Kalanidhi Narayanan

Kīrtanam

Autor: Arunachala Kāvi

Rāga: Malika

Tāla: Adi

Choreografie: Rukmini Devi

Bhavayami Raghurāman

Komposition: Svāti Tirunāl

Rāga: Malika

Tāla: Rūpaka

Choreografie: Geetha Gopinath

Tillānā

Rāga: Kannaḍa

Tāla: Rūpaka

Choreografie: Adyar K. Lakshman

Epilog

Maṅgalam

Organiser:
Institut für Südasien-, Tibet- und Buddhismuskunde im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Campus aktuell 2019"
Location:
Aula am Campus, Spitalgasse 2, Hof 1.11, 1090 Wien