Die Tradition des Pāñcarātra im Spiegel der Pārameśvarasaṃhitā

01.06.2006

Marion Rastelli

Das Pāñcarātra ist eine der bedeutendsten Hindu-Traditionen, die Viṣṇu als höchsten Gott verehren. Seine Geschichte erstreckt sich von vermutlich noch vorchristlicher Zeit bis in die Gegenwart, wo es in Aspekten der Religion der Śrīvaiṣṇavas lebendig ist. Die Habilitationsschrift beschäftigt sich mit der Entwicklung und Geschichte dieser Tradition im 12./13. Jahrhundert n. Chr. auf Basis der Pārameśvarasaṃhitā, eines Textes, der zu dieser Zeit im Umfeld des Raṅganāthasvāmin-Tempels in Śrīraṅgam (Südindien) entstanden ist. Sie beleuchtet unter anderem die Sozialstruktur des Pāñcarātra zur Entstehungszeit der Pārameśvarasaṃhitā, die Vorstellungen von Offenbarung und Überlieferung sowie deren Darstellung als Geschichte der Tradition, die wesentlichen Veränderungen im Ritual, zu denen es in der Zeit vor der Pārameśvarasaṃhitā aus sozialen und politischen Gründen gekommen ist und die der Hauptgrund für das Verfassen eben dieser gewesen sind, sowie die theologischen Grundlehren in dieser Entwicklungsphase des Pāñcarātra.