Aspekte einer schwierigen Beziehung: Welt und Mensch in der Sicht M.K. Gandhis und R. Tagores

17.03.2017

Walter Bauer

  • Betreuung: Martin Gaenszle

Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt mit den grundlegenden weltanschaulichen Differenzen zwischen den beiden Persönlichkeiten Rabindranath Tagore und Mohandas Karamchand Gandhi, wie sie sich an Hand des Briefwechsels und der erzieherischen Ideale festmachen lassen. Ich gehe dabei von der grundsätzlichen Überlegung aus, dass bei beiden unterschiedliche Ideale im Zentrum des Denkens und Handelns standen, was gleichzeitig eine andere Haltung gegenüber Mensch und Welt zur Folge hatte. Zunächst wird mittels der Behandlung des Themas Religiosität das jeweilige Lebensideal herausgearbeitet. In den beiden folgenden Kapiteln, in welchen der Briefverkehr und die erzieherischen Projekte im Zentrum stehen, wird gezeigt, wie sich das jeweilige „Zentrum der Evaluierung“ der Wirklichkeit auf die Weltanschauung und das Menschenbild Gandhis und Tagores auswirkt. Das letzte Kapitel der Arbeit kann, auch wenn es neue Themen anschneidet, als Konklusion aufgefasst werden, da es auf die in den vorhergehenden Abschnitten enthaltenen impliziten Vorstellungen von grundsätzlichen Begriffen wie Individualismus und Freiheit explizit eingeht, und auf Konsequenzen hinweist, die sich aus der jeweiligen Sicht Gandhis und Tagores auf diese Begriffe für die Konzeption einer (idealen) Beziehung zwischen Mensch und Gesellschaft ergeben. Insbesondere stütze ich mich an dieser Stelle auf die von Isaiah Berlin getroffene Unterscheidung zwischen „positiver“ und „negativer“ Freiheit.