Aspekte der Vorbereitung auf den Tod und des Sterbeprozesses dargestellt anhand des Garuḍapurāṇasāroddhāra und des Garuḍamahāpurāṇa (Pretakalpa)

11.08.2009

Johanna Shakiri Grußmann

  • Betreuung: Karin Preisendanz

Die Beschäftigung mit (Glaubens-)Vorstellungen und Bräuchen bezüglich des letzten Lebensabschnittes, besonders des diesen markierenden Sterbeprozesses, sowie dem Umgang mit diesem in den religiösen Traditionen der Hindus steht in dieser Diplomarbeit im Vordergrund. Die Wahl des zu bearbeitenden Textes fiel auf die Kapitel 1 (Strophen 13-29), 8 (Str. 1-34), 9 (Str. 1-48) und 16 (Str. 102-116) des von Naunidhirāma verfassten Garuḍapurāṇasāroddhāra (GPS), weil dieser viṣṇuitische Text heutzutage in weiten Teilen Indiens und auch in Nepal für Darstellungen des Sterbeprozesses als Quelle für Anweisungen für den Sterbenden und die Angehörigen und als Quelle jenseitsbezogener Vorstellungen sowie als Handbuch für diesbezügliche Bräuche von der Toten- und Bestattungszeremonie bis hin zur Ahnenverehrung herangezogen wird. Die Vorzeichen des herannahenden Todes, die Vorbereitung auf das Sterben, die Aufgaben der Angehörigen des Sterbenden, die wichtige Rolle der heiligen Namen Gottes, die erinnert bzw. angehört werden sollen, die Rolle der Spenden an einen Priester und die den Sterbeort betreffenden Bestimmungen sowie die Vorstellung vom Sterbeprozess sündhafter und weiser Menschen sollen systematisch herausgearbeitet werden. Da der GPS ein sich an das Garuḍamahāpurāṇa (Pretakalpa) anlehnendes Kompendium ist, werden die verwendeten Passagen auf Übereinstimmungen und Abweichungen untersucht werden. Vergleichsstellen aus älterer Literatur, welche ebenfalls Vorstellungen vom Sterbeprozess und dazugehörige Riten behandeln, sollen geortet werden, um eine Entwicklung der Vorstellungen aufzuzeigen.