Missionare in Tibet im 17. und 18. Jahrhundert

11.03.2011

Medea Hollerwöger

  • Betreuung: Klaus-Dieter Mathes

Bereits im 13. Jahrhundert kam der erste christliche Missionar, der italienische Franziskanermönch Odorich von Pordenone auf seiner Reise durch tibetisches Gebiet. Doch erst im Jahr 1626 wurde die erste Missionsstation vom portugiesischen Jesuiten António de Andrade in der westtibetischen Provinz Guge eröffnet. Nach dessen Scheitern vergingen wieder Jahrzehnte bis sich der berühmte italienische Jesuitenmissionar Hippolytus Desideri auf den Weg nach Lhasa machte, um den christlichen Glauben in Tibet zu verbreiten. Im ersten Teil meiner Arbeit werde ich auf die frühesten Hinweise des Christentums in Zentralasien eingehen. Der zweite Teil – und somit der Hauptteil – meiner Arbeit behandelt die Missionare und ihre ethnologischen Forschungsberichte. So war der Portugiese António de Andrade der Meinung, dass der Buddhismus eine degenerierte Form des Christentums sei. Der österreichische Jesuit Johann Grueber fertigte 1661 eine Skizze des damals noch im Bau befindlichen Potala, die 200 Jahre lang die einzige in Europa bekannte Darstellung des Palastes war. Ein großer Teil meiner Arbeit wird die Beziehung zwischen den Missionaren und den Tibetern beschreiben. Die tibetischen Könige verhielten sich zuerst der fremden Religion gegenüber sehr tolerant und zogen auch in Erwägung zu konvertieren. Mit der Christenverfolgung im Jahr 1742 und der Schließung der tibetischen Grenzen wurde den Missionaren jede Möglichkeit genommen, ihre Lehre in Tibet zu verbreiten.